25 Jahre Koems-Saal in Harpstedt Am 10. Nov. 1991 große Einweihungsfeier
Nach mehrmonatiger Bauzeit wurde die Erweiterung des Koems-Saales eingeweiht und gefeiert.
Damals schreib ich, Harro Hartmann, den nachfolgenden Bericht.
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Vors. der Fördergemeinschaft Bernhard Wöbse bei der Begrüßung |
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Harpstedt. Über 520 Gäste und Mitwirkende fanden Platz in dem herrlichen Koemssaal, der sich nach seiner Erweiterung nach einer fünfmonatigen Bauzeit jetzt offiziell im vollen Glanze präsentierte. Vorsitzender der Fördergemeinschaft Koems Bernhard Wöbse ging in seinen Gruß- und Eröffnungsworten auf die Geschichte des Koems-Platzes und der Entwicklung des jetzigen Saalbaues ein. Wo früher Heide wuchs und blühte, stehen Wälder und werden Äcker und Felder bewirtschaftet. Harpstedter Ackerbürger hielten Schafe und hatte auf dem Koemsplatz dafür Scheunen gebaut. Eine davon ist der ehemalige Koemssaal von Beuke. "Die Scheune musste erhalten bleiben, sonst wäre das Harpstedter Schiebenscheeten infrage zu stellen gewesen", meinte Wöbse. Erst 1981 erwarb die Gemeinde Flecken Harpstedt den Koemssaal und mit einer Finanzhilfe der Gemeinde von 90.000 DM wurde das Gebäude winterfestgemacht. 2314 Stunden und 15.000 DM wendeten Bürger für die Realisierung auf. Toilettenanlage und ein Bar wurden erstellt. Mit einem Zeitaufwand von 186 Stunden wurde die Westseite mit einem Verblendmauerwerk versehen. "1983 ging es dann los mit den Anträgen an die Gemeinde, den Saal zu erweitern. Aber immer wieder abgelehnt und dies führte dann zur Gründung der Fördergemeinschaft Koems e.V.. 1984 entschied sich das Offizierkorps nach einer erneuten Ablehnung in Eigenleistung und mit einem Darlehen über 50.000 DM, für das jeder Offizier persönlich haftet, eine grundlegende Renovierung durchzuführen." Die Entwicklung bei der Nutzung des Saales zeigte, dass weitere Investitionen angebracht wären. Die Fördergemeinschaft startete Aktionen, um über Geldmittel verfügen zu können. In das Gestühl und die Ausstattung floss viel Geld. 1988 erfolgte der Ausbau der Kieselhorster Scheune mit 1.108 Arbeitsstunden und erheblichen Geldmitteln. Ende 1990/Anfang 1991 fällte dann der Gemeinderat die Entscheidung, dem Erweiterungsvorhaben zuzustimmen und der Fördergemeinschaft für die Realisierung ein Darlehen über 300.000 DM zu gewähren. In 28 Jahren muss es zurückgezahlt werden. So war es dann möglich den 12-Meter-Anbau mit Heizung und Bühne vor-zunehmen. Vom Darlehensbetrag waren Nebenkosten und 14.000 DM Personalkosten einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zu bestreiten. So standen 270.000 DM für .Material, aber nicht für Lohnkosten zur Verfügung. „In fünf Monaten verrichteten 196 Helferinnen und Helfer 4.849 Stunden zur Fertigstellung des Bauwerkes. Am 2. April war Grundsteinlegung, am 4. Mai Richtfest und am 31. August feierte die Krieger- und Soldatenkameradschaft Harpstedt den ersten Ball im erweiterten Saal. Keiner hatte hieran geglaubt, aber ein fester Wille hat dies erreichen lassen. Die Fördergemeinschaft ist stolz auf die Leistung der Harpstedter Bürgerinnen und Bürger! Der Bürgersinn und der Zusammenhalt erfuhren eine besondere Bedeutung. Die Kameradschaft wurde und wird noch großgeschrieben, berichtete Wöbse. Insgesamt wurden für alle Aktionen bis heute 10.517 Arbeitsstunden und 436.900 DM investiert. Weiter ging Wöbse auf die künftigen Vorhaben ein. Eine Scheune wird restauriert. Der Lämmerkoven renoviert. Der Schießstand soll auf 50 Meter überdacht werden. 1992 müssen Parkplätze angelegt werden. Dafür stellt die Gemeinde weitere 90.000 DM zur Verfügung. Mit Hilfe der Bürger Harpstedts baut die Fördergemeinschaft weiter und hofft auf finanzielle Förderung durch die Gemeinde in Form von Zuschüssen. Einen ganz herzlichen Dank richtete Bernhard Wöbse an die Ratsmitglieder und alle Beteiligten an dem gelungenen Werk. Ein Dank ging an die Frauen, die ihre Männer zur Arbeitsleistung auf den Koems schicken. Sie aber auch gut versorgten. "Es soll hier eine Stätte der fröhlichen Begegnung sein und das ist uns wohl gelungen", schloss Wöbse unter großem Beifallsturm! Jeder kann dazu beitragen, den Saal mit Leben zu erfüllen, auch für besinnliche Stunden und Stunden freundschaftlichen Begegnungen über Grenzen hinweg. Bürgermeister Hermann Bokelmann sprach dann in seinem Grußwort von einem hervorragend gelungenen Werk. Er habe großen Respekt vor dieser erbrachten Leistung. Stellvertretend nannte er Bernhard Wöbse als "Antreiber" und Organisator, der immer wieder seine Helfer motivierte. Dank aber auch August Ranke, der als Rentner die letzten Monate hier "ackerte". Als gute Seele des Hauses wurde Helmut Fassauer bezeichnet und dafür gab es Beifall. "Eine Gemeinschaft und etwas für die große Gemeinschaft getan. Ich hoffe, dass es so bleibt. Für die interne Fete der Mithelfer stiftete der Bürgermeister dann 200 Liter Bier als Dank der Gemeinde Harpstedt für die Leistungen. Ein buntes Programm schloss sich an. Es wirkten die Jagdhornbläser Hegering Harpstedt, die Harpstedter Prager, der Landfrauenchor, der Gemischte Chor, die Liedertafel Harpstedt, die Wettkampfgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Harpstedt, und die Junghandwerker, die DRK-Seniorentanzgruppe und die Tanzgruppe der Burgfrauen und -männer mit. Die Chöre sangen abschießend auch noch gemeinsam mit den Gästen. Es war eine fantastische Stimmung im Saal und die Darbietungen wurden mit sehr viel Beifall bedacht. Im Nachhinein hörte man, dass jährlich eine ähnliche Veranstaltung eingeplant werden sollte. Die Organisatoren der Kulturszene Harpstedt werden sich sicher etwas dazu einfallen lassen.
Test und Bilder: Harro Hartmann
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