70 Hunde aus 27 Rassen in Harpstedt vorgestellt
Harpstedt - Von Jürgen BohlkenDrei Stunden Autofahrt liegen hinter Peter Harebin, als er zusammen mit seinem vierbeinigen Liebling bei der Koems-Schießhalle in Harpstedt eintrudelt, wo die Ortsgruppe Delmenhorst und Umgebung des Internationalen Rassehund-Verbands (IRV) ihre 23. Hundeausstellung über die Bühne gehen lässt. Sein Deckrüde Addy of Birch Tree Mountain, ein Golden Retriever, hat die Anreise aus Göttingen ohne Probleme überstanden.
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Aus Göttingen ist Peter Harebin mit seinem Golden-Retriever-Rüden Addy of Birch Tree Mountain angereist. |
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Harebin züchtet nicht selbst. „Ich bin seit Jahren Mitglied im IRV und habe schon häufig Schauen besucht. Hier in Harpstedt bin ich allerdings zum ersten Mal“, erzählt der Göttinger. Addy sei ein richtiger Familienhund, fügt er hinzu. „Im November wird er drei Jahre alt.“
Stolze 58 und 71 Kilogramm bringen zwei Landseer-Rüden auf die Waage, die Edith und Klaus Merkert aus Wildeshausen vorstellen. Außerdem haben sie ihren Welpen Ulrico dabei, der im zarten Alter von zwölf Wochen erstmalig Ausstellungsluft schnuppert und sich bei der Premiere im Ring wacker schlägt.
„70 Hunde aus 27 verschiedenen Rassen werden hier vorgestellt. Die Halter und Züchter rekrutieren sich aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik. Manche kommen aus der Umgebung. Andere sind aus Dortmund angereist. Wieder andere wohnen im Harzer Vorland oder an der deutsch-niederländischen Grenze“, berichtet Ausstellungsleiterin Jutta Mann, die zusammen mit Jessica Brinker das Bewerten der Vierbeiner übernimmt.
Zwischen 40 und 50 Pokale stehen bereit. Es könne durchaus vorkommen, dass nicht in allen Rassen und Altersklassen der Titel „Europasieger“ vergeben werde. Das sei davon abhängig, ob die Schönheitsstandards gemäß den Rassekriterien erfüllt würden. „Ab der Erwachsenenklasse ist ein Vorzüglich die Bestnote. Bis zur Junghundklasse vergeben wir maximal ein ,Sehr gut‘, weil diese Tiere mit Blick auf Wachstum und Entwicklung ja gewissermaßen noch keine ,fertigen‘ Hunde sind“, erläutert Jutta Mann. Größe, Proportionen, Haarkleid, Zahnbild und Gang spielten in der Beurteilung eine Rolle.
„Wer in unserem Ausstellungskatalog Berücksichtigung finden will, muss sich bis eine Woche vor der Schau anmelden. Kurzentschlossene können aber auch noch am Schautag kommen und teilnehmen“, sagt die Ausstellungsleiterin. Erfreulich sei, dass immer wieder neugierige Besucher den Weg in die Koems-Schießhalle fänden, die der IRV nun schon seit acht Jahren für Hundeausstellungen nutzt. „Es kommt vor, dass wir Interessenten später sogar auf unserem Übungsplatz in Bookholzberg wiedersehen. Dort betreiben wir Breitensport mit den Vierbeinern und bereiten unter anderem auch auf die Begleithundeprüfung vor.“
Begleitend zur Schau wird einiges geboten. Wer will, lässt von seinem Liebling professionelle Fotos „schießen“ oder ein Halsband mit einer Gravur versehen. Auch eine Hundekekserei findet viel Beachtung. Hunderte Preise winken im Rahmen einer gut bestückten Tombola.
„Zu den überdurchschnittlich stark vertretenen Rassen zählen Rhodesian Ridgeback, Havaneser und Sheltie“, fällt Jutta Mann auf. Jörg Schliehe-Diecks aus Colnrade nimmt indes schon zum dritten Mal mit seiner Bulldogge-Hündin Shiva teil. Über deren Wesen kann er nur Gutes sagen: „Bulldoggen sind grimmig im Aussehen, aber liebevoll im Charakter.“ Schliehe-Diecks züchtet selbst. Aus dem nächsten Wurf will er einen Welpen behalten.
Wert legen die Halter darauf, den anstrengenden Tag für ihre Vierbeiner so angenehm wie möglich zu gestalten. Zwischenzeitliches Gassigehen sei ein Muss, weiß Peter Harebin. „Das Wohl des Hundes hat im Vordergrund zu stehen.“ |