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22.09.2012 Übersicht | Drucken

Wenn das Scheunenviertel zum Messestandort wird

Harpstedt - Von Jürgen BohlkenAls Messestandort hat sich Harpstedt, mal abgesehen von den „Holzheiztagen“ und selten gewordenen Gewerbeschauen, nun nicht gerade in der Wildeshauser Geest einen Namen gemacht. Und das Koems-Gelände gilt vor allem als Publikumsmagnet wegen seiner restaurierten Fachwerkscheunen mit liebevoll aufgearbeiteten historischen Exponaten sowie der für private Feiern und andere Veranstaltungen mietbaren Räumlichkeiten. Gerade dort aber verbreitet ein Unternehmen einmal jährlich Messe-Flair, so auch in den vergangenen drei Tagen.

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Eine Motorsäge mit Wasserkühlung, die Beton scheinbar mühelos schneidet und beispielsweise im Tiefbau zum Einsatz kommen kann, zählte zu den vorgestellten Maschinen
Hunderte von Fachhändlern, die sich aus dem norddeutschen Raum und darüber hinaus – bis hoch nach Schleswig-Holstein und runter nach Nordrhein-Westfalen – rekrutierten, reisten an, um sich über neue Produkte des Herstellers „Stihl“ zu informieren, die erst seit kurzem im Handel oder noch gar nicht am Markt eingeführt sind. Zu den ausgestellten Maschinen zählten auch Rasenmäher der 100-prozentigen „Stihl“-Tochter „Viking“. Das Fachpublikum darf und soll im Zuge solcher Veranstaltungen Motorsägen und -sensen, Kehrmaschinen, Häcksler, motorisierte Heckenscheren und andere Maschinen selbst ausprobieren. Es lernt Handhabung, technische Finessen und Extras im Detail kennen, bekommt Wartungstipps und Verkaufsargumente an die Hand, erfährt, welche Innovationen geeignet sind, neue Zielgruppen zu erschließen. Hintergrund: Auf gut geschulte und technisch versierte Fachhändler mit Beratungskompetenz legt der Hersteller nach eigenem Bekunden großen Wert. Für Fachsimpeleien bleibt stets genügend Zeit auf den Hausmessen. Die Händler wissen dieses Forum zu schätzen, das ihnen auch die Möglichkeit bietet, etwaige technische Fragestellungen und Probleme in Gesprächen zu klären – entweder an den Messeständen oder im Saal bei „Komplettverpflegung“. Für die Fördergemeinschaft Koems bedeuten die Messen Einnahmen, auf die der Verein nicht verzichten möchte. Eckhard Gralheer aus der „Stihl“-Vertriebszentrale Dieburg/Hessen kann über das Koems-Gelände nur Gutes sagen. „Hier stimmen das Ambiente und die Voraussetzungen für das Ausstellen und Ausprobieren unserer Maschinen. Vor allem stehen genügend Rasenflächen zur Verfügung. Obwohl es nicht ganz leise zugeht, hat es noch nie Ärger mit den Nachbarn gegeben“, hebt Gralheer hervor. Als unbürokratisch und kooperativ agierenden Partner hat er die Samtgemeinde, insbesondere das Ordnungsamt, erlebt. Für die breite Öffentlichkeit sind die Hausmessen zwar eigentlich ausdrücklich nicht gedacht; wenn aber trotzdem mal ein paar Neugierige kämen und sich aus Interesse an einem der Stände dem Fachpublikum hinzugesellten, würden sie natürlich nicht des Geländes verwiesen, versichert Gralheer. Manche Maschinen ragten aus den in den vergangenen drei Tagen zu sehenden Werkzeugen heraus – etwa eine Motorsäge mit diamantenbesetzter, sich selbst schärfender Gliederkette, die Beton scheinbar mühelos schneidet, oder ein Mähroboter mit noch verhülltem Design, der 2014 auf den Markt kommt. In der Stromspeichertechnik hat sich, wie an einem Stand anklang, einiges getan: Akkubetriebene Maschinen werden immer leistungsfähiger. Bei den Benzinern geht eine Tendenz zu zunehmend geräuschärmeren Produkten. So gibt es mittlerweile Motorsägen, die so leise laufen, dass sie im beruflichen Arbeitseinsatz Gehörschutz nicht mehr zwingend erforder

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