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05.09.2011 - Kreizzeitung / boh Übersicht | Drucken

Rund 300 Zuhörer im Koems sind buchstäblich hin und weg

HARPSTEDT „Das Konzert ist große Klasse. Es macht einfach Freude, den Musiker zuzuhören. Die Band beherrscht nicht nur ihr Handwerk. Was sie auf der Bühne praktiziert, ist für mich Kunsthandwerk. Ich bin sehr begeistert“, urteilte Zuhörerin Birgit Brunsch über das Gastspiel der Simon & Garfunkel Revival Band aus Erfurt, das am Freitagabend rund 300 Musikfreunde in den Koems-Saal nach Harpstedt lockte. Regelrecht ins Schwärmen kam Brunsch bei einem atemberaubenden Solo des Bassisten Sebastian Fritzlar in „50 ways to leave your lover“. Diesen Titel hatte Paul Simon lange nach der Trennung von seinem kongenialen Partner Art Garfunkel eingespielt. Spätwerke aus seiner Solokarriere wie „You can call me Al“ oder „Diamonds on the soles of her shoes“, die im zweiten Konzertteil erklangen, kamen nicht weniger gut an wie die Simon & Garfunkel-Evergreens aus den Sixties. Die Band um Leader Michael Frank wusste, was die Fans erwarteten, und blieb ihnen keinen einzigen großen Hit schuldig. Als nach einigen Balladen, darunter „Scarborough Fair“, die ersten Takte von „El condor pasa“ durch den Saal schallten, klatschte das Publikum erstmals laut im Takt mit; nach dem letzten Akkord spendete es geradezu frenetischen Beifall.

Sowohl in beschwingten Nummern wie „Mrs. Robinson“ und „Cecilia“ als auch in buchstäblich für die Ewigkeit komponierten Balladen wie „Bright eyes“ und „The sound of silence“ kamen die beiden Sänger dem Original erstaunlich nahe. Im Zugabeteil stimmten die Vollblutmusiker unter anderem „Bridge over troubled water“ an. „The boxer“ gab die Band ein zweites Mal zum Besten. Ebenso „Cecilia“ – diesmal mit einer irritierend witzigen „Ouvertüre“: Die ersten Akkorde stammten aus dem AC/DC-Hardrock-Evergreen „Highway to hell“.

Rainer Windhusen hatte die Gruppe auf eigenes finanzielles Risiko nach Harpstedt geholt und durfte die Veranstaltung am Ende als vollen Erfolg werten.

Einziger Makel: Die Anlage hätte durchaus etwas lauter aufgedreht werden können, zumal sehr viele ruhige Stücke das Konzert prägten. Die Besucher auf den Sitzplätzen wollten ungestört lauschen, die dahinter stehenden Zuhörer sich auch ein wenig unterhalten. Unmutsäußerungen über die Geräuschkulisse aus dem „Hintergrund“ blieben nicht aus.boh

Die Fans genossen es, sich in die große Zeit des musikalischen Kult-Duos entführen zu lassen.Fotos: Bohlken

Kam um Zugaben nicht umhin: die von rund 300 Fans im Koems-Saal gefeierte Simon & Garfunkel Revival Band.



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